Goch'n'Roll: Umweltfreundliche Mobilität, die Spaß macht

E-Roller im Retro-Look bringen echtes Rock'n'Roll-Feeling ins niederrheinische Goch – ideal für heiße Zeiten und den Sommer in der Stadt.

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„My friends all drive Porsches”, sang Janis Joplin in ihrem letzten Hit und wünschte sich stattdessen einen Mercedes Benz. Heute würde die Hippie-Legende sicher auf einen umweltfreundlichen E-Roller umsteigen – und dafür vielleicht sogar einen Ausflug ins niederrheinische Goch unternehmen. Schließlich trägt dort einer von 15 hellblauen E-Rollern ihren Namen. Die anderen 14 heißen Elvis, Jerry Lee, Chuck, Buddy, Domino, Richard, Bill, Johnny, James, Aretha, Roy, Mick, Kai-Uwe sowie Doris-Ute und stehen für das innovative Mobilitätsangebot der Stadtwerke Goch namens Goch'n'Roll. Als Ergänzung zum ÖPNV, haben Einwohner*innen und Gäste der Stadt damit nun seit einem Jahr die Möglichkeit, umweltfreundlich und flexibel unterwegs zu sein. Der Fahrspaß mit den Vespa-ähnlichen Rollern ist durchaus ein Angebotskalkül: „Summer in the City“ oder besser „Rock around the clock“ vom Frühling bis zum Herbst.

Goch'n'Roll: So geht Elektromobilität!

Goch'n'Roll ist ein Sharing-Angebot mit modernen E-Rollern. Diese können in einem festgelegten innerstädtischen Gebiet, darunter auch Parkplätze am Krankenhaus, am Jugendheim, am Freizeitbad GochNess oder am Haus am See-GochNess in Kessel ausgeliehen und zurückgegeben werden. Das Angebot ist digital basiert und funktioniert über die Goch'n'Roll-App.

1. App downloaden und registrieren

Nutzer*innen von Goch'n'Roll müssen sich in der App registrieren und dabei auch ihren Führerschein per Video hinterlegen. Die Daten werden vor der Freischaltung geprüft. Dafür fällt eine einmalige Registrierungsgebühr von 19,95 Euro an.

2. Roller reservieren

Nach der Freischaltung kann’s losgehen. Die Goch'n'Roll-App zeigt eine Karte mit den aktuellen Standorten der verfügbaren Roller. Mit einem Klick lässt sich ein freier Roller dort auswählen und für 15 Minuten reservieren.

3. Mieten und losfahren

Die Miete beginnt, sobald die Helmbox über die App entriegelt wurde. Die ersten drei Minuten sind noch frei – Zeit genug, um den Helm aufsetzen und die Spiegel einzustellen. Die E-Roller benötigen übrigens keinen Zündschlüssel, sondern werden direkt über die App gesteuert.

4. Fahrtpausen und parken

Während der Rollermiete können Nutzer*innen flexible Pausen einlegen, beispielsweise zum Einkaufen. In der App gibt es dafür eine Pausentaste. Dabei wird der Miettarif in einen günstigeren Parktarif umgestellt.

5. Miete beenden

Um die Miete zu beenden, wird der Helm zurück in die Helmbox gelegt – direkt am Roller und auch in der App.

6. Bezahlen

Goch'n'Roll-Kund*innen werden nach jeder Fahrt per E-Mail über die Kosten informiert. Alle zwei Wochen erfolgt eine Abrechnung über die in dieser Zeit zurückgelegten Fahrten. Die Rechnung wird per E-Mail zugestellt. Bezahlt wird über Kreditkarte oder SEPA-Lastschriftverfahren.

7. Kosten

Der Fahrpreis wird mit 24 Cent pro Minute bzw. 14,40 Euro pro Stunde berechnet. Wird das Fahrzeug zwischendurch geparkt, reduziert sich der Preis auf 11 Cent pro Minute bzw. 6,60 Euro pro Stunde. Die maximale Tagesmiete beträgt 34,99 Euro. Dafür können zwei Personen, Fahrer*in und Beifahrer*in, mit dem Roller fahren. In der Helmboxen gibt es immer zwei Helme inklusive Hygienehauben.

8. Tanken

Der Akku eines Goch'n'Roll-Rollers reicht für rund 100 Kilometer. Bei zwei Fahrer*innen kann der Verbrauch etwas höher sein. Über den jeweiligen Akku-Stand informiert die App. Bei einer Ladekapazität unter 20 Prozent wird er durch Mitarbeiter*innen der Stadtwerke Goch ausgetauscht.

E-Mobilität auch auf vier Rädern

Neben den E-Rollern bietet Goch'n'Roll auch die Möglichkeit, ein Elektro-Auto zu mieten. Das E-Car kann aber nicht im ganzen Stadtgebiet, sondern nur an zwei Standorten mit Ladesäulen in den Ortsteilen Hassum/Hommersum und Kessel ausgeliehen werden. Der Mietpreis liegt bei 30 Cent pro Minute im Fahr- und 15 Cent pro Minute im Parkmodus. Der Tageshöchstpreis beträgt 69,99 Euro. Nach dem Vorbild eines Bürgerbusses kommt das E-Car von Goch'n'Roll auch als Dorfauto für ältere oder hilfsbedürftige Menschen zum Einsatz. Organisiert wird der Service von den Interessengemeinschaften Dorfauto Hommersum/Hassum und Kessel. Einwohner*innen der Ortsteile können das Dorfauto inklusive ehrenamtlicher Fahrer zu festgelegten Zeiten kostenfrei buchen. Alle Elektrofahrzeuge von Goch'n'Roll werden mit Ökostrom betrieben. Die umweltschonende Mobilität in der Stadt beinhaltet auch den Auf- und Ausbau eines flächendeckenden Stromladesäulennetzes. 98 Ladepunkte für Elektroautos, darunter auch 6 Ladepunkte an Schnellladesäulen, gibt es bereits in und rund um Goch. Weitere Ladesäulen sollen folgen. Selbstverständlich laden Autofahrer*innen auch dort zu 100 Prozent Ökostrom.