Die ersten Kilometer des Hermannswegs

Wandertour in NRW

Highlight der Tour: Der Velmerstot. Der Velmerstot hat sich den Charakter einer baumfreien Bergheide mit vielen Sandsteinfelsen erhalten. Am Gipfel lohnt es sich, auf die Felsen zu klettern und sich die eingeritzten Entfernungsangaben anzuschauen: Detmold 12 Kilometer, Köln 170 Kilometer, Brocken 116 Kilometer, Berlin 320 Kilometer. Für alle, die weiter wandern wollen.

Einkehrmöglichkeit

Die einzige Gaststätte direkt am Weg ist die Silbermühle. Wenn das Wetter es zulässt, sollte man es sich in der Außengastronomie gemütlich machen und den sensationellen Ausblick auf den Silbersee genießen. Am Haltepunkt in Leopoldstal gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Wer 50 Minuten vor Abfahrt des Zugs an der Silbermühle loszuwandert, erreicht bequem die Regionalbahn.

Familien-Variante

Die Gesamtstrecke ist für Kinder ab acht Jahren gut zu schaffen.

Beschreibung der Wandertour

Direkt am Haltepunkt Leopoldstal sehen wir die ersten Hinweisschilder des Hermannswegs. Wir gehen kurz an der Hauptstraße entlang, dann links in die Straße „Silbergrund“. An der Pension Alte Schule vorbei wandern wir immer bergan. Nach der Wassergewinnungsanlage geht es auf einen schönen Waldweg und in einer annehmbaren Steigung hinauf. Unterwegs bietet sich eine Bank an, um ein wenig zu verschnaufen. Wir laufen immer weiter hinauf zum Grat der Hermannshöhen. 

Kurz vor dem Gipfel des Lippischen Velmerstot tauchen wir in eine wunderbare, sozusagen zauberhafte Wald-Atmosphäre ein: Kantige, moosüberwachsene Felsblöcke, als hätte ein Riesen-Riesen-Baby sein Spielzeug vergessen. Dann eine Weggabelung: Richtung Süden geht es zum Eggeweg, wir folgen aber dem „H“ des Hermannswegs Richtung Norden. Wir erreichen den großartigen Gipfel, für den man sich etwas Zeit nehmen sollte (siehe Highlight). Ab dem Velmerstot geht es steil bergab, schon bald tauchen wir in den Wald ab, erst mit altem Buchenbestand, dann mit Fichtenwald.

Der folgende Wegabschnitt ist besonders wunderbar, wenn die schräg stehende Sonne in Streifen durch die Bäume scheint. Wir wandern vorbei am Naturfreundehaus in der Schnat und erreichen kurz darauf das Tal des Silberbachs. Ich bin immer wieder begeistert, wie phantastisch das Silberbachtal ist. Ein wurzeliger, felsiger, naturbelassener Pfad, Holzbrücken und natürlich der gurgelnde Bach. Woher kommt eigentlich der Name Silberbach? Nun, ein ganzes Jahr lang, 1710, wurde im Silberbach Silber gesucht. Aber nicht gefunden. Viel zu schnell – für meinen Geschmack – erreichen wir die Gaststätte Silbermühle.

An der Silbermühle verlassen wir den Hermannsweg und gehen zurück Richtung Leopoldstal. Wir müssen uns auf der rechten Seite des Silberbachs halten, am Kinderspielplatz vorbei, und folgen der Markierung X(10). Wir kommen dem Silberbach noch einmal sehr nahe, das ist perfektes Wanderkino für große und kleine Wander*innen. Unter einer Holzkonstruktion sind die Überreste einer alten Schleifmühle konserviert. Dort wurden Äxte und Sensen geschliffen, die Figur eines „Sensenmanns“ ist noch auf dem Mühlstein zu sehen. Schnell erreichen wir die hinterste Häuserreihe von Leopoldstal und gehen wieder Richtung Alte Schule und Bahnhof.

Noch eine Anmerkung: Ab der Alten Schule ist ein mit einem V markierter Weg ausgezeichnet, der Qualitätsweg Velmerstot-Route. Diese Strecke kann auch als Alternative zu meiner Tour gegangen werden. Vorteil: man sieht auch den Preußischen Velmerstot, den Zwillingsgipfel des Lippischen Velmerstot, mit dem Eggeturm. Der Nachteil: ein sehr steiler Aufstieg hinauf zum Lippischen Velmerstot.

Region:
Teutoburger Wald/Egge
Strecke:
8 km
Dauer:
3 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
mittel
Wegemarkierung:
Ab dem Bahnhof Leopoldstal der Markierung „H“ des Hermannswegs folgen. Ab der Silbermühle mit „X10" zurück nach Leopoldstal.
Bahnhof Leopoldstal
Am Bahnhof
32805 Horn-Bad Meinberg
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