Schmetterlinge im Bauch

Wandertour in NRW

Heute erkunden wir die Welt zur Abwechslung mal nicht zu Fuß, sondern per Rad. Dafür haben wir uns eine Tour durch das fahrradfreundliche Hamm in Westfalen ausgeguckt. Da unser Sohn noch zu klein für die üblichen Mieträder ist, entscheiden wir uns für ein Lastenrad.

Beschreibung der Wandertour

Vom Hauptbahnhof Hamm sind wir mit dem Bus schnell am Uni-Campus. Dort stehen sowohl normale Fahrräder als auch Cargobikes zur Verfügung. Unser Sohn macht es sich direkt in der Cargobox des Lastenrads gemütlich und los geht die wilde Fahrt. Wir radeln am Ufer der Ahse links ab und befinden uns auf direktem Wege zum Gradierwerk im Kurpark. Wir drehen ein paar erquickende Runden um das Langhaus aus Reisig und atmen die feuchte, salzhaltige Luft tief ein. Soll ja eine positive Wirkung auf die Atemwege haben und kribbelt so schön im Bauch.

Strampeln fast bis nach Sri Lanka

Frisch durchgepustet geht es weiter zum Datteln-Hamm-Kanal. Den cruisen wir nun acht Kilometer entlang, immer nur geradeaus, vorbei an Wiesen und Feldern. Während mein Mann sich auf dem Lastenrad einen abstrampelt, chillt unser Kind in seinem „Holzkörbchen“ und hält die Nase in den Wind. Wir legen einen kleinen Stopp am Schulweg-Steg ein und genießen die Ruhe am Wasser. Irgendeinen nachhaltigen Snack zaubere ich immer gern aus dem Rucksack. An der Frielinghauser Straße überqueren wir die Brücke Richtung Hamm-Uentrop und besuchen den Sri Kamadchi Ampal Tempel, der nach dem in London der zweitgrößte hinduistische Tempel Europas ist. Da heute ein Tempel fest stattfindet, ist es nicht verwunderlich, dass sich traditionell herausgeputzte Hindus aus ganz Europa einfinden. Ein Besuch der Innenräume ist daher leider nicht möglich, aber die Kulisse ist absolut beeindruckend. Wir fühlen uns glatt nach Sri Lanka gebeamt! Wir fahren den gleichen Weg entlang des Kanals zurück, biegen am Alten Uentroper Weg jedoch Richtung Hamm City ab. Wir fahren knapp zwei Kilometer über gut ausgebaute Radwege immer geradeaus und biegen dann links auf die Ostwennemarstraße ab. Von hier aus ist unser letzter Stopp, der Maximilianpark, gut ausgeschildert.

Der Glaselefant im Maximilianpark

Der Maximilianpark ist das erste renaturierte Zechengelände Deutschlands und verbindet Natur und Industriekultur ganz großartig. Wir sind etwas spät dran, aber die Zeit reicht für einen Abstecher zum beeindruckenden Glaselefanten. Hier war einst die Kohlenwäsche der Zeche, die über einen Aufzug im Rüssel begehbar ist. Abends wird der Elefant „Maximilian“, der auch das Wahrzeichen der Stadt ist, bunt illuminiert. Zu seinen Füßen liegen ein hübsches Café und ein schöner Spielplatz. Wir schwingen uns auf unsere vor dem Haupteingang geparkten Räder und treten die Rückfahrt an. Wir fahren entlang des Alten Grenzweges und der Alten Marker Dorfstraße und kommen an hübschen westfälischen Gutshöfen vorbei. Am Unigelände geht schon fast die Sonne unter und wir Großen spüren unsere müden Knochen ganz schön. Unser jüngster Spross hüpft derweil entspannt aus seinem Korb und sagt mit einem fetten Grinsen: „So will ich jetzt immer wandern gehen.“ Ja, nee, is klar!

Einkehrmöglichkeiten

Leckere Imbiss- und Kaffeespezialitäten findet man in „Die Rösterei“ am Fuße des Glaselefanten.

Fahrradfreundlichkeit

Mittelschwere Cargobike-Radwanderung. Die Radwege sind in Hamm sehr gut ausgebaut und ausgeschildert. Die Mieträder sind keine E-Bikes, daher ist die Fahrt mit dem Lastenrad (über eine längere Strecke) relativ anstrengend.

Alternative Antriebe

Anbieter: metropolradruhr / nextbike
Stationen: Hamm Hbf, Heinrich-von-Kleist-Forum, Maximare, Oberlandesgericht, Rathaus, Brüderstraße, HSHL Campus Hamm (Cargobike-Station)
So geht´s: www.metropolradruhr.de/information
Preise:www.metropolradruhr.de/preise
Wichtig: Cargobikes- Rückgabe nur an gelisteter Station!

Region:
Ruhrgebiet
Strecke:
22 km (Höhenmeter: 30 m)
Dauer:
4 Stunden (inkl. Besichtigungen)
Schwierigkeitsgrad:
mittel
Wegemarkierung:
Rot-weiße Radwegweiser
Bushaltestelle Hamm-Haus Kentrop

59063 Hamm
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