Begegnung mit dem König der Wälder

Wandertour in NRW

Highlight der Tour: Die Wisent-Wildnis. Seit 2011 gibt es die Wisente, die lange als ausgestorben galten, wieder in Wittgenstein im Siegerland. Auf einer drei Kilometer langen Rundtour kann man in der Wisent-Wildnis immer wieder Blicke auf die mächtigen, zotteligen Tiere werfen.

Einkehrmöglichkeit

Die Ende 2014 eröffnete Wisent-Hütte befindet sich unmittelbar am Eingang der „Wisent-Wildnis am Rothaarsteig“. Auf der Hälfte der Wegstrecke direkt am Wisentpfad und Rothaarsteig gelegen ist das Jagdhaus Wiese. Die Einkehr im neu eröffneten Café Sonnenhof ist für Familien reizvoll, hat doch der Sonnenhof alle Tiere zu bieten, die einen Bilderbuch-Bauernhof ausmachen: Hühner, Schweine und sogar Lamas. In Aue-Wingeshausen kann man sich im Landgasthof Alt-Aue die Zeit vertreiben.

Beschreibung der Wandertour

Vom Bahnsteig in Aue-Wingeshausen überqueren wir die Hauptstraße und gehen leicht ansteigend die Straße hinauf. Wir können der gelben Markierung folgen, die einen Zuweg zum Rothaarsteig kennzeichnet. Wir wandern später auf geteerten Wirtschaftswegen über Felder und durch einen kleinen Fichtenwald. Nach zwei Kilometern sehen wir dann schon linker Hand die ersten Häuser von Wingeshausen.

Wir folgen weiter dem gelben Zeichen und gehen hinab Richtung Dorfzentrum, passieren auf dem Priesterweg ein wenig priesterliches Geschäft für Jagd und Sportwaffen. In der City von Wingeshausen gehen wir die Dorfstraße kurz rechts und überqueren dann vorsichtig die Straße. Wir wandern in den Inselweg hinein und stoßen am Bachlauf auf die schwarzweiße Markierung des Wisentpfads, die uns die nächsten Stunden begleiten wird. An der skurrilen Gaststätte „Schwarzbrenner“ vorbei folgen wir dem Bach, später gehen wir ein Stück an der Straße entlang, bevor es auf einem schmalen Pfad rechts auf die Höhe geht. Auf den nächsten Kilometern wandern wir immer wieder auf schmalen Pfaden und breiteren Forstwegen Richtung Rothaarkamm. Es geht durch dichte Wälder und über verbuschte Kyrill-Flächen. Bevor wir den Rothaarsteig erreichen, müssen wir noch eine Landstraße überqueren, dann in den Wald hinein und bald haben wir es geschafft. Am Jagdhaus haben wir einen der beliebtesten Weitwanderwege Deutschlands erreicht: den Rothaarsteig.

Eine Weile folgen wir auf dem Kamm nicht nur unsererm Wisentpfad, sondern auch unserem knallroten Zeichen des Premiumwegs Rothaarsteig, dann geht es wieder in südliche Richtung mit unserer schwarzen Markierung. Ziemlich schnell erreichen wir dann die Wisent-Wildnis (siehe Highlight). Auch wenn wir keinen Eintritt zahlen wollen/können/dürfen, kann man, wenn man großes Glück hat, einen Blick auf die Wisente erhaschen. Wenn man ganz großes Glück hat (oder Pech, das ist Definitionssache), dann steht einem auch die freilaufende Herde mitten im Wald gegenüber. Kleiner Tipp: Wisente sind keine Streicheltiere! Wald gibt es reichlich auf dem Weg zurück nach Wingeshausen, auf zumeist schmalen Pfaden wandern wir durch dicht bewachsene Fichtenwälder.

Auf freier Flur werden die ersten Häuser von Wingeshausen sichtbar, und jede Menge Tiere, man kommt sich vor wie in einem Zoo: Rehe, Ziegen, freilaufende Hühner, Ponys, Lamas, Schweinchen, Truthähne, Gänse, Galloway-Rinder und der obligatorische Hofhund. Diese kleine Belegschaft würde für eine siegerländische Arche Noah ausreichen, sie gehören allesamt zum Sonnenhof, herrlich! Wir gehen weiter durch das Dorf und erreichen die Dorfmitte am Bortlingsbach, wo wir auf den Wisentpfad getroffen sind. Nun gehen wir die knapp drei Kilometer zurück zum Bahnhof in Aue-Wingeshausen und genießen noch einmal die sanftgeschwungene Hügellandschaft.

Region:
Siegerland
Strecke:
12,9 km + zweimal 2,8 km Zugweg vom Bahnhof (Höhenunterschied: 616 m)
Dauer:
6 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
schwer
Wegemarkierung:
Schwarz-weiße Markierung des „Wisentpfads", rotes Zeichen „Premiumweg Rothaarsteig"
Bahnhof Aue-Wingeshausen

57319 Bad Berleburg
Teilen