Mal ehrlich: Autofahren in den großen NRW-Städten Köln und Düsseldorf oder in der Metropolregion Ruhrgebiet macht gerade zur Rushhour keinen Spaß. Stau, Stress und Hektik zerren nicht nur an den Nerven, sondern belasten Luftwerte und die Menschen auf den Straßen. Die Idee der Park-and-Ride-Parkplätze ist daher einfach: vor der Stadt das Auto abstellen und mit dem ÖPNV in die Zentren weiterfahren. Das System ist bekannt, aber in der klassischen Form nicht mehr attraktiv genug. Deshalb wird aktuell getestet, smarte P+R-Anlagen zu gestalten, bei denen Infos über freie Stellplätze des Parkplatzes in Echtzeit auf Anzeigetafeln mitgeteilt werden.
P+R-Pilotprojekt in Mettmann
Mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW konnte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in Zusammenarbeit mit der Regiobahn die an den SPNV angeschlossenen P+R-Parkplätze Mettmann Stadtwald und Mettmann Neanderthal für eine Pilotphase ausbauen. Im Fokus stehen dabei die sensorische Aufzeichnung der Parkplatzauslastung und die unmittelbare Weitergabe dieser Informationen an digitale und mobile Anzeigen. In den beiden ausgewählten Parkbereichen werden drei verschiedene Systeme zur Datenübermittlung getestet. Nach mehr als zwei Jahren hat sich das System bereits so sehr bewährt, dass es fließend in den Regelbetrieb übergegangen ist.
Weitere Anlagen modernisiert
Die Pilotprojekte in Mettmann haben bereits nach kurzer Zeit offenbar positiven Eindruck hinterlassen, denn der Ausbau der SPNV-Station Kerken-Nieukerk begann noch im gleichen Jahr. Im Herbst 2022 wurde die erste Park-and-Ride-Anlage in Wesel mit klebbaren Bodensensoren ausgestattet, weitere Parkplätze am Bahnhof Wesel folgten kurz darauf.
In Zukunft sollen die erfassten Echtzeitdaten sowie Auslastungsprognosen auch in die elektronische Fahrplanauskunft integriert werden. So könnt ihr euch bereits vor eurer Fahrt darüber informieren, wie die Lage auf eurem angepeilten P+R-Parkplatz aussieht. Später soll noch der Informationsabruf über Pkw-Navigationssysteme ermöglicht werden. Auf längere Sicht zeigt das Navi dann auch immer gleich alternative Fahrtoptionen mit dem ÖPNV an.