Mobilstation Bachplätzchen: Quartierstreff statt Verkehrschaos

In Düsseldorf-Unterbilk wurde auf dem Bachplätzchen eine 2.500 Quadratmeter große Mobilstation eröffnet, die als urbaner Zukunftsort gilt.

Teilen
Lesezeit

Das Bachplätzchen in Düsseldorf-Unterbilk galt lange Zeit als unübersichtlicher Verkehrspunkt. Klare Parkregelungen gab es nicht und auch die Wege für Fahrradfahrer*innen waren nicht klar ersichtlich, was unsichere Situationen für Fußgänger*innen hervorrief. Die Lösung: Der bislang von chaotischen Parkmanövern und gefährlicher Straßenführung geprägte Ort sollte zu einem urbanen Ort der Begegnung mit einem umfangreichen Mobilitätsangebot werden. Nach mehrmonatiger Planungs- und Umbauphase wurde deshalb im Dezember 2022 eine besondere Mobilstation am Bachplätzchen eröffnet.

Vom Problemkind zur Vorbildstation

Auf 2.500 Quadratmetern wurde an der bisher größten in Düsseldorf entstandenen Mobilstation ein nachbarschaftlicher Begegnungsort geschaffen, der für die Bürger*innen einiges zu bieten hat. Das multimodale Angebot umfasst:

  • 6 Carsharing-Stellplätze mit E-Ladesäulen
  • 6 öffentliche Ladesäulen für private E-Autos
  • Eine digital-vernetzte, doppelstöckige Fahrradabstellanlage für E-Bikes und normale Fahrräder
  • Parkflächen für Lastenräder
  • Eine automatisierte Leihstation für E-Lastenräder
  • Eine Reparatur-Station für Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und Ähnliches
  • 2 Sharing-Parkstationen für E-Scooter, E-Roller und Leihräder

Somit ist das „Leuchtturmprojekt“ die erste Station, die alle Elemente der Connected Mobility Düsseldorf an einen Ort bringt.

Was ist eine Mobilstation?

Mobilstationen verknüpfen verschiedene Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs miteinander und sorgen dafür, dass jeder Nutzende die passenden Möglichkeiten aus einem großen Angebot auswählen kann. Die Stationen fungieren als Knotenpunkte und bieten attraktive und umweltfreundliche Alternativen zur privaten Pkw-Nutzung. Der wichtigste Faktor im System: Alle Verkehrsmittel sind teil- und tauschbar und damit ressourcensparend.

Von Bürger*innen für Bürger*innen

Bei der Neugestaltung des Bachplätzchens reichte es jedoch nicht nur, neue Verkehrsmittel zu integrieren – vielmehr sollte durch verbesserte und vereinfachte Mobilität auch mehr Lebensqualität entstehen. Dafür wurden die Wünsche aus der Bevölkerung, die im Rahmen eines Dialogs diskutiert wurden, zusammengebracht – ganz egal, ob Fußgänger*innen, Fahrradfahrer*innen oder Autofahrer*innen. Rein verkehrstechnisch wurden unter anderem die Fußwege barrierefrei umgestaltet, Einbahnstraßenregelungen überdacht und Ampelanlagen aktualisiert – erste Schritte in Richtung Smart City. Der große Platz kann zudem als urbaner Aufenthaltsraum für Picknicks, Flohmärkte oder kleine Straßenfeste genutzt werden.

Ausblick

In Düsseldorf wurden im Jahr 2022 sechs Mobilstationen eröffnet – und die nächsten beiden lassen nicht lange auf sich warten: Anfang Februar 2023 wurden die Stationen „Universität Mensa“ und „Universität Mitte“ an der Heinrich-Heine-Universität eingeweiht. Das Ziel in der Landeshauptstadt lautet übrigens: 100 Mobilstationen bis 2030.